„Leben auf den Tod malen“ - Ikonen auf Munitionskisten
Eine Ausstellung des ukrainischen Künstlerpaares Sonia Atlantova und Oleksandr Klymenko
Vom 14. Mai bis 4. Juni 2024 organisierte das Ökumenische Institut in Kooperation mit der Universitätsgemeinde und Evangelischen Studierendengemeinde Heidelberg in der Peterskirche Heidelberg (Plöck 70) eine Ausstellung mit Ikonen auf Munitionskistendeckel des ukrainischen Künstlerpaares Sonia Atlantova und Oleksandr Klymenko.
Mit ihren Ikonen setzen sich die beiden mit der seit 2014 währenden Kriegssituation in ihrer Heimat auseinander und wollen ein Hoffnungszeichen angesichts des russischen Angriffskrieges geben. Als Untergrund für Christus-, Marien- und Heiligendarstellungen verwenden sie Teile von Munitionskisten, die von den Schlachtfeldern stammen. Sie stehen für die Realität des todbringenden Krieges. Die Munitionskisten will das Künstlerpaar in lebensbejahende Kunst verwandeln.
Im orthodoxen Glauben sind Ikonen Abbilder der göttlichen und erlösten Welt. Sie vergegenwärtigen Gottes Gegenwart und machen sie im Hier und Jetzt erlebbar. Ikonen werden „geschrieben“, denn sie verkündigen in analoger Weise zur Bibel das Evangelium. Auch sie zeugen vom Sieg des Lebens über den Tod und erinnern daran, dass Gott das ewige Leben schenkt und Gewalt und Tod nicht das letzte Wort haben. Für das Künstlerpaar ist Ikonenschreiben "Beten mit Farben" – auf diese Weise entstehen eindrucksvolle Kunstwerke, die Glaube und Hoffnung auf Frieden vereinen.
Hoffnung und Hilfe
Mit ihrem Projekt „Ikonen auf Munitionskisten“ wollen Sonia Atlantova und Oleksandr Klymenko nicht nur Hoffnung stiften, sondern auch konkret Hilfe leisten. Mit den Spenden aus den Ausstellungen und dem Erlös des Verkaufs der Ikonen finanzieren sie humanitäre Projekte in der Ukraine mit. Auch die Beiträge aus Heidelberg kommen diesen Projekten zugute.
Das Künstlerpaar
Sonia Atlantova und Oleksandr Klymenko sind beide Absolventen der Nationalen Akademie der Schönen Künste und der Architektur in Kyjiw. Sonia Atlantova arbeitet als Buchillustratorin, Monumental- und Staffeleimalerin und Installationskünstlerin. Oleksandr Klymenko lehrt am Staatlichen Institut für dekorative Kunst und Design und an den Höheren humanitären theologischen Kursen in Kyjiw. Er war selbst an der Front und hatte dort die Idee für das Projekt.